Karen Gloy, Luzern

Die Suche nach ‚ganzheitlicher‘ Naturbetrachtung und Naturwissenschaft
und die Wege ihrer Einlösung

 

I. Historischer Teil:

  1. Begriffsdefinition von ‚Ökologie‘ und ‚Ökologischer Krise‘.
  1. Ständig wiederkehrendes Auftreten ökologischer Krisen beim Übergang von einer Kultur- und Zivilisationsstufe zur anderen, demonstriert an zwei Beispielen:

a.    am Übergang vom Nomadentum zur Agrarwirtschaft

b.    am Übergang von der Tauschgesellschaft zur merkantilen, kommerziellen Gesellschaft

  1. Ökologische Krisen sind geographisch nicht auf bestimmte Teile der Erde, z.B. auf die westliche Hemisphäre (Europa, Amerika) beschränkt, sondern global (literarische Belege auch aus östlicher Kultur).
  1. Ökologische Krisen sind nicht auf eine bestimmte Naturinterpretation beschränkt, etwa auf die mathematischen Naturwissenschaften, ihre Technik und Technologie und das durch sie geprägte mechanistische Weltbild. Sie finden historisch auch bei vorwissenschaftlich magisch-mythischer Einstellung statt, ebenso in alternativen Wissenschaftskonzepten.
  1. Ökologische Krisen sind nicht allein durch den Menschen und seine Geschichte, sondern durch die Natur selbst bedingt (s. den klimatischen Wechsel von Eis- und Wärmezeiten in der Erdgeschichte mit dem massenhaften Absterben von Pflanzen und Tieren, oder Vulkanausbrüche mit dem enormen Ausstoß von Dioxyd).

 

II. Sachlicher Teil:

1.      Charakteristik des mechanistischen Weltbildes als Folie der Kritik:

a.    Subjekt-Objekt-Spaltung

b.    Reduktionsprogramm bezüglich des Objekts: ausschließliches Interesse an der Quantifizierbarkeit von Objekten

c.    Reduktionspgrogramm bezüglich des Subjekts: ausschließliches Interesse an den kognitiven Fähigkeiten

d.    Experiment

e.    Herrschafts-/Knechtschaftsverhältnis

            Aufweis der Defizite, die zur Ökologiekrise führen:

a.    Mangel an Leben und Organizität

b.    Mangel an Dynamik, Entwicklung, evolutiver Veränderung

c.    Mangel eines partnerschaftlichen Umgangs mit der Natur

2.      Alternative holistisch organizistische Konzepte:

a.    Behebung des ersten Defizits durch:

                            den Vitalismus (z.B. Driesch),

                            die Theorie des Gestaltkreises (Viktor von Weizsäcker),

                            die Autopoiesis-Theorie (Maturana, Varela, Uribe).

b.    Behebung des zweiten Defizits durch:

                            die Theorie des Fließgleichgewichts (Ludwig von Bertalanffy)

c.    Behebung des dritten Defizits durch:

                            phänomenologische und ästhetische Modelle (zur Lippe, Böhme)

                            Einführung neuer Begriffe bzw. Existentialien zur adäquaten Naturbeschreibung wie

                                 das Atmosphärische

                                 das Physiognomische

                                 das Gestische